Ich liebe ja die perfekte , heile Blogwelt: In der perfekten Blogwelt sind Wohnung, ja ganze Häuser ab dem ersten Tag perfekt und mit ganz viel Stil eingerichtet. Schreibtische sind hippe Orte ohne Zettelchaos, dafür natürlich mit dem neuesten Apple-PC und einem einzelnen Stiftehalter. In den Bücherregalen steht nicht die Shades-of-Grey-Reihe, sondern Bände mit wunderschönem Cover, die perfekt ausgerichtet sind und farbmäßig mit dem Rest der Einrichtung harmonieren. Und auf jedem Tisch stehen wunderschöne, perfekt arrangierte Blumengestecke, frisch vom Floristen.
Tamis Welt dagegen sind ein winziges bisschen anders aus: Auch nach mehr als 4 Jahren in meiner Wohnung gibt es da noch Ecken, die mich wahnsinnig machen. Auf meinem Schreibtisch befinden sich aktuell 3000 Zettel (unsortiert), drei Stiftehalter, ein halb aufgegessener Salat und total unschicke Uni-Ordner. Meine Bücher sind grellbunt und absolut keines hat ein schickes Cover (dafür mag ich den Inhalt!). Ich bin froh, wenn ich drei Mal im Jahr daran denke, mir Blumen zu holen und wenn sie dann nach einer Woche verblüht sind, bin ich total traurig.
Manche Sachen sind aber tatsächlich in echt genauso schön wie auf einem perfekt inszenierten Blogfoto und dazu gehören meine wunderschönen, ganzjährig haltbaren Pfingstrosen aus Krepppapier.
Dafür braucht ihr:
grünen Blumendraht
zartrosa Krepppapier
durchsichtigen Kleber
dieses grüne Gartentape (sorry, aber ich weiß echt nicht, wie das richtig heißt!)
Schere und Bleistift
Für eure Pfingstrose braucht ihr zwei verschiedene Blätterformen. Einmal schmal und langgezogen, einmal tropfenförmig. Für die schmalen Blätter hab ich mir einfach ein Rechteck mit den Maßen 2,5 x 7,5 Zentimeter aufgezeichnet und darin mein Blatt gemalt. Für das dickere, tropfenförmige hab ich das gleiche in einem Rechteck mit 4 x 9 Zentimeter gemacht – einfach frei Schnauze, das Blütenblatt muss nicht hundertprozentig symmetrisch sein :-) Die Formen hab ich dann einfach mit Bleistift auf mein Krepppapier übertragen und ausgeschnitten. Jeweils 10 Mal.
Jetzt sehen eure Blütenblätter halt noch ein bisschen zweidimensional aus. Um eine schöne Rundung der Blätter zu bekommen, geht ihr so vor: Nehmt das Blatt mit beiden Händen und legt eure beiden Daumen in der Mitte des Blattes aneinander. Dann zieht ihr vorsichtig nach außen. Bei den großen tropfenförmigen könnt ihr dann noch mit dem Fingernagel vorsichtig den Rand bearbeiten, sodass er ein bisschen gewellt wirkt.
Tja, und dann geht’s auch schon ans kleben: Ihr beginnt mit den schmalen Blättern. Nehmt eins davon, gebt Kleber darauf und wickelt es um euren Blumendraht. Dann etwas versetzt, klebt ihr das zweite fest und immer so weiter, bis ihr noch drei Blätter von den schmalen übrig habt. Die legt ihr erst mal zur Seite.
Jetzt kommen die großen Blätter. Die auch immer etwas versetzt aufkleben, wie das halt bei einer Rose so aussieht. Die äußersten Blätter biegt ihr etwas nach außen – dann sieht es aus, als würde eure Blume bald erblühen. Zum Schluss habe ich noch die übrigen schmalen Blätter angeklebt.
Letzter Schritt: Umwickelt den Blumendraht mit dem grünen Tape und kürzt ihn, falls nötig, etwas. In ein hübsches Gefäß drapieren und willkommen in der perfekten Blogwelt :-) Die marmorierte Goldkanne könnt ihr übrigens auch ganz leicht selber machen und zwar so…